Ruhestätte von Amysue von Lilienburg

Raban war froh, aus seinen trübsinnigen Gedanken geholt zu werden und lauschte der Geschichte. Er grübelte ein wenig über das Gehörte, versuchte es mit der Amy in Einklang zu bringen, die er gekannt hatte. Sie hätte diese Geschichte geliebt, dessen war er sich sicher. Und sie hätte ihre ganz eigenen Schlüsse daraus gezogen. Er hoffte, dass die Geistliche Recht behielt und Janos Kraft und Trost aus der Geschichte gewinnen würde.

Gedankenverloren saß Raban da bis zum Ende der Trauerfeier.

Still hatten sie gesessen, jeder in Trauer versunken, als Schwester Brigid zu sprechen begann.

Die Geschichte, die sie erzählte, ließ Bilder vor ihren Augen erscheinen, die wie aus einer fernen Zeit und doch so vertraut waren. Fast schien es, als würden sie im Kreis dieser Menschen sein, die Anteil nahmen und dieser alten Frau gebannt zuhörten.

Auch Mary war tief ergriffen und die Tränen liefen über ihre Wangen. Die Geschichte erzählte von Schätzen des Erlebens, die ein Mensch für einen anderen "erleben" konnte und ihm mitbrachte, bis zu dem Tag, an dem er selbst in das Reich des Licht´s hinübergehen würde und beide Seelen wieder vereint sein würden.

Sie wußte, dieser Tag würde kommen und egal wann, es würde Frieden sein und alle Kümmernisse sich auflösen und vergehen. So wie sie wußte, daß Pius und sie eines Tages wieder vereint sein würden.

Sie sah zu ihrem Vater und hoffte, daß sie nun ihrerseits ihm etwas Kraft geben konnte, nachdem sowohl er als auch die ganze Familie vor kurzem noch ihr beigestanden hatten.

Still für sich sagte sie leise: Mögen alle Engel dich tragen Amylein und dich behüten auf deinen Wegen.

Die Stille und Trauer nehmen die Gruft ganz für sich ein. Immer wieder wandert der Blick zu Janos, für ihn hoffend das die Worte von Brigid ihm helfen und neuen Lebensmut zu finden. Das die Familie für einander da sein wird, wie e und je, dessen ist Tyz sich sicher und lässt die Worte ein wenig auf sich wirken...

Die Stille war gut, tröstlich, sie hielt umfangen und gab Raum. Deswegen gewährte die Blinde der Stille besonders lange Raum. Sie Selbst hatte sich schon beim vorbereiten für diese Trauerzeremonie ihre Gedanken gemacht, weshalb ihre Gedanken schwiegen. Sie achtete deshalb genau auf die Geräusche welche die Stille durchbrachen, und die Gerüche, den Duft der Blumen die als letzte Ehrbekundung wohl Zuhauf den Weg auf den Sarg gefunden hatten.
Als es der Gedenkminuten genug schien, erschallte erneut ihre Stimme, klar und doch voll Sanftmut

Herr, lehre mich doch,
dass es ein Ende mit mir haben muss
und mein Leben ein Ziel hat und ich davon muss.
Siehe meine Tage sind eine Handbreit bei dir,
und mein Leben ist wie nichts vor dir.
Wie gar nichts sind alle Menschen,
die doch so sicher leben!
Sie gehen daher wie ein Schatten
und machen sich viel vergebliche Unruhe;
sie sammeln und wissen nicht,
wer es einbringen wird.
Nun, Herr, wessen soll ich mich trösten?
Ich hoffe auf dich.
Höre mein Gebet, Herr, und vernimm mein Schreien,
schweige nicht zu meinen Tränen.

Ja, Tränen, sie sind der Schrei der Seele und doch Balsam zugleich. Waren die Arme der Priesterin erst noch weit ausgebreitet, auf dass sich jeder hier aufgefangen fühlen sollte, sanken sie nun herab und die Hände falteten sich erneut wie zum Gebet.

HERR,
wir sind betroffen über den Tod von Amysue
Wir können nicht fassen, dass alles zu Ende sein soll:
die Gespräche, das gegenseitige Verstehen,
das gemeinsame Tun und das geteilte Leiden.
Wir wehren uns und sagen: Das kann doch nicht sein!
Barmherziger Gott, höre unsere Klage.
Du bist unser Trost und Halt. Bleibe uns nicht verborgen.
Wende dich uns zu mit deinem Erbarmen.

Noch einmal wollen wir in Stille beten

Für wenige Minuten senkte sich ihr Kopf und ein Gebet für Amy formte sich in Gedanken, dann hob sie ihren Kopf erneut und sprach

Jetzt stehen wir hier an ihrem Sarg.
Amysue sie ist uns fern gerückt, wir können sie nicht mehr erreichen.
Aber ER ist ihr nahe. Ihr Leben ist bei IHM geborgen.
Durch die Taufe hat ER ihr SEINE Liebe zugesagt.
So vertrauen wir sie aufs Neue SEINER Treue an.
Nimm du sie auf in deine himmlische Herrlichkeit.
Uns aber, lass getröstet unseren Weg gehen
und deine Güte loben alle Tage unseres Lebens

Ihre Hand streckte sich dem Sarg entgegen, erneut berührte ihre Hand den kalten Deckel

Nun ist es soweit den letzten Weg gemeinsam zu gehen

Schwer schluckte die Geistliche, denn auch an ihr gingen solche Momente nicht ungetraft vorüber, als ihr auf Geheiß eine Kerze gereicht und entzunden wurde

In der Hoffnung auf Gott, der Leben schafft und vollendet
nehmen wir Abschied von AMYSUE und übergeben ihren Leib der Vergänglichkeit.
Das Licht aller Kerzen möge ihr den Weg ins solare Paradies weisen.

Abermals wurde ihr ein liturgisches Gefäß gereicht, ein hözerner Kelch in dem sich Heimaterde befand. Die Blinde griff hinein um ein wenig davon in ihre Hand zu nehmen
Langsam rieselten wenige Körner der Erde auf den Sarg

Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staube
Ihr Leib vergeht, doch ihre Seele währet ewiglich. Sie erwartet uns im Paradies das von uns erst noch beschritten werden muss.
Der Kelch mit der Erde wurde an den Helfer gereicht, der sich demütig neben dem Sarg postierte.
Sie wandte sich von dem Sarg ab und zu der Familie hin

Wer möchte, kann nach dem Segen nach vorne kommen und ein
Licht an der Kerze entzünden, das Erdsymbol anwenden oder schweigend
am Sarg Abschied nehmen. Das Licht verbindet uns mit Amysue und leuchtet uns auf dem Weg, der noch vor
uns liegt.

Empfangt SEINEN Segen.
Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch
und sei euch gnädig.
Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch
und gebe euch Frieden.

Der Segen war gesprochen und die Blinde ließ sich zur Seite helfen. Dort verharrte sie bis auch der letzte Angehörige Abschied genommen hatte und um Beistand zu sein.

Schweigend und immer wieder um Fassung ringend saß sie neben Raban.
Hielt seine Hand, um den Halt nicht zu verlieren. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um das Warum.
Doch Antwort erhielt sie auch heute keine.
Wie durch Nebel nahm sie die anderen Trauernden wahr, die Worte klangen dumpf in ihren Ohren.
Immer wieder versuchte sie, den Worten zu folgen.
Ja - Herrr schweige nicht zu meinen Tränen. Wie wahr und doch fühlte sie sich hilflos und leer.
Nur ein tröstlicher Gedanke blieb, Amy war nun sich beim Herrn. Und ihr ging es nun gut, hatte keine Schmerzen. Daran hält sie sich fest.
Doch wenn ihr Blick Janos und die Kinder streift, hält eine eiserne Faust ihr Herz umklammert. Und wieder kehrt die Frage nach dem Warum.

Still hat Janos der werten Brigid zugehört und immer wieder darauf geachtet das die Kleinen still sitzen bleiben bei ihm. Immer wieder wollten sie nach vorne gehen um bei ihrer Mami zu sein. Unwirklich kam es Janos vor, wollte sich kneifen um aus dem bösen Traum zu erwachen, doch ein wach werden würde nichts ändern, sein geliebtes Engelchen lag dort in dem Sarg.

Als Brigid dazu aufforderte sich zu verabschieden erhebt sich Janos langsam, fast unwillig und blickt seine kleinen Racker an. Ohne ein Wort sagen zu müssen stehen beide auf und gehen mit ihm nach vorne. Sacht hebt er beide hoch, so das sie ihre Rosen auf den Sarg legen können und stellt sie dann zurück auf die Erde und lässt ihre Händchen kurz los und legt seine Rosen ab und streicht sacht über den Sarg. Leise und wohl nur für jene hörbar die näher am Sarg waren singt Janos das Lied was sein Engelchen und ihn von Anfang an verbunden hat und für immer das ihre sein wird ...



Abschied von Amysue - MyVideo Österreich>

http://www.myvideo.at/watch/9064445

Still laufen ihm die Tränen über die Wangen und leise haucht Janos noch... Ich werde dich ewig lieben mein Engelchen, niemals vergessen wirst du sein und für dich werde ich noch ganz viel mit unseren Krümelchen erleben um dir dann davon zu erzählen und wir gemeinsam darüber lachen ..... achte auf dich mein Engelchen und vergiss uns nicht ... vielleicht hälts du deine schützende Hand ein wenig über unsere Kleinen ... du weisst ich bin schon alt und langsam ...

Leicht geht Janos auf die Knie und drückt seine kleinen Krümelchen lieb und nimmt ihre Händchen wieder in die seinen und geht mit ihnen etwas an den Rand, so das sich auch die anderen von Amy verabschieden können ....

Eng schmiegen sich Andre und Mariella an ihren Papi und hoffen das es Mami gut geht auf ihrer Wolke und sie ganz dolle viel zuguckt was sie noch so erleben in ihrem Leben. Sanft wischen die zwei dem Papi über die feuchten Wangen als er sich zu ihnen kniet und versuchen ihn etwas anzulachen ... Mami gehts sicher ganz dolle gut und wir bleiben bei dir Papi, dann musst du nicht so dolle traurig sein, ja?

Still stehen sie neben ihrem Papi und gucken zu den anderen die sich von ihrer Mami verabschieden

Als Papa Janos mit den Kleinen zum Sarg geht und dann mit erst mit leiser, zittriger Stimme das Lied anstimmt, laufen Ava die bisher krampfhaft zurückgehaltenen Tränen die Wangen herunter.
Nicht nur ihren eigenen Schmerz und Verlust fühlt sie, sondern ganz stark auch den ihres Vaters.

Als das Lied verklungen ist geht sie langsam zum Sarg und legt Janos eine Hand auf die Schulter.
Ganz leise flüstert sie,
Paps, Amy wird über uns alle wachen, da bin ich ganz sicher.

Dann legt sie eine rose auf Amys Sarg und bleibt noch kurz stehen, bis sie zur Seite tritt um den anderen trauergästen Platz zu machen.

Still und in sich gekehrt hat Tyz die Zeremonie verfolgt. Als Paps mit den Kleinen sich verabschiedet und leise das Lied singt, welches Amy und ihn besonders verbunden hat, laufen auch ihr die Tränen über die Wangen.

Langsam erhebt sich nun auch Tyz und geht nach vorne, legt ihre Rose auf den Sarg und hält kurz inne ... machs gut meine Süsse und vergiss uns hier unten nicht auf deiner Wolke ... wird leise gesagt und dann zu Paps, Ava und den Kleinen gegangen.

Nachdem die Familie an den Sarg getreten war, ging sie Beide vor. Traurigen Blickes und einigen Tränen, die den Wangen von Alex herunterliefen, standen sie nun vor dem Sarg. Eine Hand wurde auf den Sarg gelegt, der Kopf gesenkt und die Augen geschlossen. Alex sprach innerlich ein paar Worte zu Amy. Aaron verbeugte sich inzwischen vor dem Sarg und hatte den Kopf gesenkt. Alex nahm die Hand vom Sarg und sprach leise: "Bis später, Amy." Danach gingen Beide Richtung des Platzes von dem sie gekommen waren. Alex blieb kurz bei Janos stehen, legte seine rechte Hand auf seine rechte Schulter. "Falls ich wo helfen kann...." Er sprach den Satz nicht fertig, denn Janos wußte sicherlich was Alex meinte. Alex drehte sich zu Maryann. "Das gilt auch für dich, Mary." Ohne auf eine Antwort zu warten, ging Alex mit Aaron wieder auf seinen Platz.

Ariane war mit Elias ebenfalls zum Sarg vorgetreten. Der Kummer war spürbar im Raum und so legte sie still eine weiße Rose auf den Sarg. Still versank sie in ein Gebet und bekreuzte sich. Auch Elias hatte einen kleinen Blumenstrauss mitgebracht, den er zu den anderen Blumen legte.

Du wirst immer ein Teil unseres Herzens sein, Amy
sagte Ariane leise und wischte eine Träne fort.

Eine Weile wartet Tyz noch, so das sich alle verabschieden können ehe sie den Waffenknechten ein Zeichen gibt und sich jene an den Seiten des Sarges positionieren. Langsam und vorsichtig nehmen jene den Sarg hoch und schieben ihn in die vorgesehene Kammer und verschliessen jene gut. Still positionieren sie sich davor und werden an der Kammer wachen.